Auf dieser Seite teile ich meine persönlichen Erfahrungen und Ansichten mit euch.
Häufig wundern sich Kursteilnehmer:innen oder Besucher:innen, dass es im Atelier recht ordentlich ist.
Viele erwarten das berühmte kreative Chaos. Tatsächlich entfaltet sich Kreativität oft am besten, wenn das „Außen“ geordnet ist.
Der Blick auf die sortierten Farben steigert meine Lust auf den Beginn eines Bildes und das Wahrnehmen der unterschiedlichen Werkzeuge erinnert mich an die mannigfaltigen Möglichkeiten.
Auch während des Malens ist es angenehm und förderlich, wenn der Malprozess nicht durch das Suchen von Materialien unterbrochen wird.
Fällt es dir auch schwer, dich von alten Bildern zu trennen?
Ich kenne das nur zu gut – bei mir läuft das Abschiednehmenkönnen oft in „Wellen“ ab. Mal denke ich: „Vielleicht mache ich da doch noch was draus,“ und dann wiederum finde ich keinen Zugang mehr zum Entstandenen und merke: „Jetzt reicht’s, ich will nicht mehr.“
Hier gibt es einen Bezug zum Thema 01., denn wenn ich mich mit zu vielen angefangenen oder aufgegebenen Werken umgebe, blockiere ich meine Kreativität.
Zu viele offene Baustellen um mich herum hemmen mich, anstatt mich zu inspirieren. Am Beginn eines neuen Jahres packt mich oft das Bedürfnis, klar Schiff zu machen – und dann wird aussortiert. Dabei stelle ich mir diese Fragen:
•Habe ich Lust, das Bild fertigzustellen?
•Könnte es als neuer Malgrund dienen?
•Lässt es sich durch eine Abwandlung retten, z. B. indem ich nur einen Ausschnitt verwende?
•Oder empfinde ich es einfach nur als Ballast und es sollte weg?
Wenn ich niemanden finde, der das Werk weiterverwenden möchte, dann landet es tatsächlich im Müll. Manchmal ist Loslassen eben auch Teil des kreativen Prozesses!
Die Verlockung, sich im Künstlerbedarf mit unzähligen Farbtönen einzudecken, ist riesig – auch ich kann diesem Reiz nicht immer widerstehen.
Aber wie wäre es, wenn du dich mal bewusst auf die Grundfarben beschränkst?
Es ist wirklich erstaunlich, welche Vielfalt an Nuancen sich allein daraus mischen lässt – und wie viel Freude es macht, immer wieder neue Farbvarianten zu entdecken.
Selbst die Palette an Grautönen, die sich so zaubern lässt, hat ihren ganz eigenen Reiz.
Manchmal liegt die wahre Kreativität in der Reduktion.
Probier’s doch mal aus! Viel Spaß dabei!
Oft höre ich von Kursteilnehmenden: „Im Alltag finde ich einfach keine Zeit zum Malen.“ Das finde ich schade – denn manchmal liegt es weniger an der Zeit selbst, sondern vielmehr daran, wie wir unsere Prioritäten setzen oder welche Erwartungen wir an unsere „Mal-Zeit“ knüpfen.
Frag dich doch einmal:
• Wie viel Zeit möchte ich täglich oder wöchentlich in die Malerei investieren?
• Was möchte ich dabei erreichen?
• Geht es um Entspannung?
• Möchtest du ein bestimmtes Bild erschaffen?
• Oder einfach mit Farben und Materialien experimentieren?
Für mich ist das intuitive Malen immer eine wunderbare Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Schon ein kleiner Malkarton in Postkartengröße reicht aus, und das Zeitfenster muss gar nicht groß sein, um in den kreativen Flow zu kommen und gleichzeitig zu entspannen.
Habe ich dein Interesse am intuitiven Malen geweckt? Dann schau doch mal auf YouTube vorbei:
Der Pinsel macht nicht was er soll, die Leinwand führt ein Eigenleben und die eben noch geniale Idee entpuppt sich als Flop.
Da kann es helfen, Abstand zu nehmen und bei einem schönen Getränk, diese Situation erst einmal zu akzeptieren und sich dann in Erinnerung zu rufen, dass sich in der Vergangenheit immer Wege der Lösung aufgezeigt haben.
Versuche gelassen zu bleiben und nichts zu wollen...denn dann kommt die Kreativität oft von ganz alleine.
Immer wieder ergeben sich im Leben Gelegenheiten, etwas Neues auszuprobieren oder die Chance auf Veränderung zu nutzen.
Diese zu ergreifen, erfordert oft Mut, denn häufig begrenzen uns Gedanken wie: „Das kann ich nicht“ oder „Das habe ich ja noch nie gemacht“.